Generationswechsel im Malerhandwerk: Jörg Jensen übergibt Familienbetrieb an Tochter Lena Nissen

Aus einem Wunsch wird Wirklichkeit

Wenn die Leidenschaft für einen Beruf Generationen einer Familie prägt, dann hat die Gegenwart mit der Zukunft eine hervorragende Symbiose gefunden. Betriebsnachfolgeregelungen gehören zu einem der drängendsten Themen unserer Zeit. Nach einer vorsichtigen Prognose der Handwerkskammer werden allein im regionalen Handwerk in den nächsten zehn Jahren bis zu 4.000 Betriebsnachfolger gesucht. Die zielgerichtete und rechtzeitige Vorbereitung auf die Übertragung eines Unternehmens ist also durchaus empfehlenswert, wenn das persönliche Lebenswerk fortbestehen soll. Genau diese Umsetzung ist Malermeister Jörg Jensen aus Handewitt gelungen, der jetzt seinen gleichnamigen Malerfachbetrieb an die nächste Generation übergeben hat.

Tochter Lena Nissen setzt die kreative und recht farbenfrohe Familientradition fort, die als ausgebildete Maler- und Lackierermeisterin sowie staatlich geprüfte Farb- und Lacktechnikerin den väterlichen Betrieb schon seit über einem Jahrzehnt tatkräftig unterstützt: „Bei Lena zeichnete sich frühzeitig ab, dass sie Talent für unser Handwerk hat“, sagt Jörg Jensen. Mit wie vielen Emotionen so ein gelungener Übergang verbunden ist, konnten die Gäste eines offiziellen Empfangs zur Betriebsübergabe Mitte Januar direkt miterleben. Ergriffen von zahlreichen Wertschätzungen, Glückwünschen und liebevollen Gesten fehlten Lena Nissen teilweise die Worte, doch sie nahm allen Mut zusammen und präsentierte das traditionsreiche Handwerksunternehmen auf eine äußerst sympathische Art, und zwar unter dem neuen Firmennamen Jörg Jensen Malerfachbetrieb/ Inhaberin Lena Nissen: „ Wir können auf ein super Team zurückgreifen und der Malerfachbetrieb meines Vaters bleibt auch zukünftig ein Ort, an dem großartige Dinge entstehen“, unterstreicht Lena Nissen. Jörg Jensen hingegen bleibt dem Unternehmen in kaufmännischer Hinsicht erhalten und unterstützt das Team in administrativen Aufgabenbereichen. Die Hauptverantwortung hat er jetzt jedoch in vertraute Hände abgegeben.

Er schließt somit ein weiteres Kapitel der Familiengeschichte, die vor einem guten Jahrhundert begann. Urgroßvater Martin Jensen gründete vor über 100 Jahren einen Maler- und Gerüstbaubetrieb in Flensburg, und zwar auf einem Grundstück in der Schleswiger Straße. Der Geschäftsbereich wurde später an seinen Sohn Heinrich übergeben. Eigentlich sollte wiederum dessen Sohn, und somit der Vater von Jörg Jensen, das Familienunternehmen weiterführen. Doch es kam anders, denn er gründete im April 1959 seinen eigenen Fachbetrieb unter dem Namen Martin Jensen Junior. Bereits im Jahre 1994 übernahm Jörg Jensen dann Verantwortung im Unternehmen. Nach dem Bezug eines neuen Firmensitzes in Handewitt schmückte dort eine andere Bezeichnung das Gebäude. Fortan lautete die Inschrift Jörg Jensen Malerfachbetrieb: „Und nun, liebe Lena, stehst du an der Spitze dieser außergewöhnlichen Ära. Ich bin mir sicher, die Tradition unserer Familie wirst du fortführen und den Erfolg des Betriebes weiter festigen sowie alles mit Herzblut und innovativen Ideen bereichern“, so Jörg Jensen in seiner emotional ergreifenden Festrede.