Freisprechungsfeier der Tischler-Innung Flensburg Stadt und Land

Für die Herausforderungen der Zukunft gut aufgestellt

Große Freude bei den diesjährigen Absolventen: Insgesamt starten jetzt zwölf Jung-Gesellen in einen neuen Lebensabschnitt. Foto Stefan Jonas

Nach einer entbehrungsreichen Zeit organisierte der Vorstand der Tischler-Innung Flensburg Stadt und Land für den aktuellen Abschlussjahrgang der Nachwuchskräfte wieder eine klassische Freisprechungsfeier. Die Jung-Gesellen aus den vorherigen Jahren (2020 und 2021) konnten diese ehrenvolle Zeremonie mit vielen traditionellen Bestandteilen für sich nicht in Anspruch nehmen, da die Auswirkungen der Corona-Pandemie keine Zusammenkünfte erlaubten. Was damals in einer reinen Zeugnisübergabe mündete, konnte jetzt jedoch mit Nachdruck nachgeholt werden. Denn zu den geladenen Gästen der Freisprechungsfeier 2022 zählten auch sie und somit füllte sich in der vergangenen Woche der große Veranstaltungssaal in der Handwerkskammer Flensburg bis auf den letzten Platz.

Die Besucher der Freisprechungsfeier, darunter Lebenspartner, Familienangehörige und Ausbilder, begutachteten im Vorfeld die kreative Schaffenskraft der diesjährigen Absolventen. Eine Ausstellung präsentierte die Gesellenstücke der insgesamt zwölf Jung-Gesellen, die mit präzisen und ideenreichen Arbeiten überzeugten. Die nachfolgende Bewertung fiel eindeutig aus:  Während der Ausbildungszeit haben die Lehrlinge zahlreiche Fertigkeiten erlernt und besondere Fähigkeiten entwickelt. Durch das erfolgreiche Bestehen der Prüfung hat jeder von ihnen deutlich unter Beweis gestellt, den Anforderungen des Berufes gewachsen zu sein.

In seiner Begrüßungsrede ergänzte Obermeister Thorsten Göldner: „Ihr habt eine qualifizierte Ausbildung in einem traditionsreichen und zukunftsträchtigen Beruf absolviert. Die vorgestellten Gesellenstücke stehen für herausragende handwerkliche Arbeiten. Die guten Prüfungsergebnisse für Leistungswillen und Ausdauer. Mit Beharrlichkeit und Flexibilität gleichermaßen könnt Ihr zur weiteren persönlichen Entwicklung positiv beitragen, denn heute werden qualifizierte Tischler gesucht wie nie zuvor. Euer jetziger Wissensstand ist ein Garant für eine sichere berufliche Zukunft“.

Dass den Jung-Gesellen auf dem heutigen Arbeitsmarkt fast alle Türen im Tischler-Handwerk offenstehen, betonte auch die Abteilungsleiterin für das Meisterprüfungswesen der Handwerkskammer, Raissa Gröschl, in ihrer Rede. Stellvertretend für Hauptgeschäftsführer Björn Geertz gratulierte sie den Prüfungsabsolventen zum erfolgreichen Ausbildungsabschluss: „Mit einer enormen Leistungsbereitschaft ist der Weg zum Erhalt des Gesellenbriefes von Euch gemeistert worden. Im Namen der Handwerkskammer gratuliere ich recht herzlich dazu. Die Fachkräftegewinnung ist eine große Herausforderung unserer Zeit. Begreift diese gegebene Situation als persönliche Chance und nutzt Weiterentwicklungsmöglichkeiten zur stetigen Vertiefung des eigenen Wissens“.

Eine Betrachtungsweise, die Obermeister Thorsten Göldner ebenfalls erörterte: „Die Zeiten, in denen ein Schulabschluss oder eine Berufsausbildung allein ausreichen, um sich ein Leben lang auf dem Arbeitsmarkt zu behaupten, sind vorbei. Zeigt Interesse für Entwicklungen, neue Gerätschaften oder aktuelle Vorschriften, um nicht zurückzufallen oder den Anschluss zu verlieren“. Im Anschluss folgte die offizielle Übergabe der Gesellenbriefe und der Abschlusszeugnisse vor der geöffneten Innungslade. Die feierliche Entlassung aus der Obhut der Innung, dieses Mal für eine Jung-Gesellin und elf Jung-Gesellen, ist ein emotionaler Höhepunkt der Veranstaltung: „Als Obermeister der Tischler-Innung Flensburg Stadt und Land spreche ich Euch ab sofort von den Pflichten aus dem Lehrvertrag frei und erkläre Euch zu Gesellen“, so Thorsten Göldner.

Besondere Auszeichnungen und Sachpreise erhielten darüber hinaus die Innungsbesten des aktuellen Abschlussjahrgangs. Die besten Gesamtprüfungsergebnisse erzielten Lara Göbel von der Tischlerei Mau aus Kappeln (1. Platz), Bosse Mohr von der Tischlerei Gimm aus Flensburg (2. Platz) und Moritz Szelwis von der Tischlerei Samuel Komnik aus Husby (3. Platz). Laura Göbel konnte sich zudem über eine weitere Anerkennung freuen. Ihre funktionale Holzkonstruktion in Form einer flexiblen Nachttischkonsole trägt jetzt den Titel „bestes Gesellenstück“.