Mit dieser Floskel aus der Unterhaltungsindustrie lässt sich die Situation, in der wir uns zum wiederholten Male befinden, passend beschreiben. Denn normalerweise ist die Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme, die durch die Agentur für Arbeit sowie das Jobcenter Flensburg gefördert wird, gekennzeichnet durch die intensive Betreuung bei uns vor Ort, also durch die praktische Erfahrung in unseren Werkstätten kombiniert mit den individuellen Unterstützungsmöglichkeiten. Aber im Moment ist eben alles anders und trotzdem muss es weitergehen.
Wie lässt sich dieses während des Lockdowns realisieren?
Die ersten Erfahrungen damit durften bereits die Teilnehmenden des vergangenen Jahres sammeln. Denn schon in kürzester Zeit nach dem Lockdown im März 2020 konnte die Kreishandwerkerschaft durch die Umstellung auf alternative Formen der Begleitung eine intensive Betreuung gewährleisten. Durch tägliche Telefonate und E-Mails konnte die Bindung, die zu den Teilnehmenden aufgebaut wurde, gehalten werden. Zudem fand, unter Einhaltung der geltenden Hygieneregeln, bei Bedarf ein Besuch vor Ort statt. Die Teilnehmenden fanden so immer ein offenes Ohr.
Die Sorge vor dem unbekannten Virus war zu Beginn der Pandemie sehr groß, so dass viele Praktika nicht stattfinden konnten. Ein Umstand, den wir mit Materialien und Quellen zur Berufsorientierung und -vertiefung versucht haben abzufedern. Die Teilnehmenden erhielten zudem berufsvorbereitende Aufgaben aus den Bereichen Allgemeinwissen, Wirtschaft und Politik, Deutsch und Mathe und wurden so auf ihre zukünftige Ausbildung vorbereitet. Zu den Ergebnissen gab es individuelle Rückmeldungen.
Wie hat sich dieses Konzept weiterentwickelt?
Durch die positiven Erfahrungen, die während des ersten Lockdowns gemacht wurden, konnte auf dem Grundgerüst aufgebaut und dieses um das Element der Video-Konferenz erweitert werden. In regelmäßigen Meetings kommen die Teilnehmenden online zusammen und tauschen sich zu verschiedenen Themen aus.
Zudem hat die Menschheit gelernt, wie sie mit dem Virus umgehen muss. Verordnungen und Hygienevorschriften mündeten in entsprechenden Konzepten zum Umgang mit der Pandemie und ermöglichten es uns, unsere langjährige Zusammenarbeit mit den Betrieben in der Region wieder zu aktivieren und Praktikumsplätze zu akquirieren. So konnten die Teilnehmenden trotz des erneuten Lockdowns Praktika absolvieren und verschiedene Berufe erkunden. Diese praktischen Erfahrungen sind von großer Wichtigkeit, denn kein noch so gutes TikTok-, YouTube- oder Instagram-Video kann die persönliche Erfahrung in einem Betrieb ersetzen – die Praxiserfahrung ist und bleibt das A und O.
Wie erfolgreich ist die BvB?
Der Erfolg der Maßnahme ist auch im dritten Jahr ungebrochen. Im Jahr 2019/2020 konnten sich über 90% der Teilnehmenden eine Anschlussperspektive erarbeiten, 20% von ihnen begannen eine Ausbildung im Handwerk (Tischler, Kfz) in einem unserer Innungsbetriebe.
Im laufenden Maßnahmejahr sind aktuell zwei Teilnehmende im Langzeitpraktikum, zudem kündigt sich eine Besonderheit an: eine Teilnehmerin wurde durch ihr Praktikum im Straßenbau bei einem unserer Innungsbetriebe für diesen Beruf so sehr begeistert, dass sie dort eine Ausbildung anstrebt.
Wie funktioniert die Elternarbeit?
In regelmäßigen Abständen werden die Eltern und Erziehungsberechtigten zu Informationsabenden in die Kreishandwerkerschaft eingeladen. Dort werden allgemeine Informationen gegeben und Nachfragen zur Maßnahme beantwortet. Der enge Austausch erfolgt klassisch über Telefon oder E-Mail.
Warum Handwerk?
Die Gründe für eine Ausbildung im Handwerk sind vielfältig. Während einige Teilnehmende das Handwerk bereits „im Blut haben“, da sie aus einer Handwerkerfamilie stammen, werden andere wiederum von dem Aspekt begeistert, dass sie etwas mit ihren Händen erschaffen können, dass für eine sehr lange Zeit Bestand hat und sie sich dadurch sozusagen verewigen.
Wir fördern Stärken und Talente!
Wir unterstützen die Teilnehmenden dabei, sich der eigenen Fähigkeiten bewusst zu werden, Talente in sich zu entdecken und diese in einen Beruf einzubringen. So ergatterte zum Beispiel eine Teilnehmerin einen Ausbildungsplatz zur Bühnenbildnerin, indem sie eine vorgegebene Wandmalerei aussagekräftiger gestaltete, als es das Original vorgab.
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