Gerhard Janott mit goldenem Meisterbrief geehrt

Ein ehrenvoller Moment: Timo Schwitzkowski, Gerhard Janott und Martin Hanisch (v. li.) bei der Urkundenübergabe.

Hoher Besuch kündigte sich in dieser Woche in der Dorotheenstraße an. Elektro Innungsobermeister Timo Schwitzkowski und der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Martin Hanisch würdigten ein Jubiläum, das für eine äußerst erfolgreiche Berufstätigkeit im Handwerk steht. Vor 50 Jahren erhielt Radio- und Fernsehtechnikermeister Gerhard Janott seinen Meisterbrief überreicht, der die Grundlage für eine beachtliche Lebensleistung bildete. „Als sichtbaren Ausdruck unserer Wertschätzung verleihen wir heute den goldenen Meisterbrief und danken gleichzeitig für eine jahrzehntelange Treue zum Handwerk“, erklärt Timo Schwitzkowski bei der Urkundenübergabe.

Für den heute 75-jährigen Gerhard Janott startete der Karriereweg 1972 mit einer Gesellenausbildung in Schleswig. Frühzeitig übernahm der engagierte Nachwuchstechniker Verantwortung innerhalb der betrieblichen Strukturen. Prädestiniert, um auch Auszubildende zu führen und anzuleiten, reifte der Entschluss mit einem Meisterbrief nachzulegen. Die damalige Bundesfachanstalt für Elektroniker im niedersächsischen Oldenburg ermöglichte dafür die besten Voraussetzungen. Im August 1973 hielt Gerhard Janott seinen Meisterbrief in Händen. „Aufgrund der hohen Anforderungen war die durchschnittliche Erfolgsquote gering, aber ich habe meine Ziele nachhaltig erreichen können“, ergänzt der Radio- und Fernsehtechnikermeister. Bei der Frage nach seinem Meisterstück muss der ehemalige Flensburger Geschäftsmann etwas schmunzeln: „Verantwortungsbewusstes Verhalten und Schutzvorschriften prägten die Ausbildungsinhalte auf der Technikerschule. Beim Meisterstück war es unter anderem meine Aufgabe, einen Trafo zu wickeln“.

Anfang der 70er Jahre erlebte der Berufsstand von Gerhard Janott eine Blütezeit. Das Farbfernsehen war zwar schon längst eingeführt, aber es dauerte ein wenig, bis die Endgeräte für den privaten Gebrauch erschwinglich wurden. Nicht nur die bunten Flimmerkisten weckten das Interesse der Verbraucher auch die Weiterentwicklung der Radiotechnik signalisierte neue Möglichkeiten. Wenig später eroberten Technologien wie der Videorekorder den Markt. Reparaturdienste und die Installation von Antennenanlagen erweiterten das Dienstleistungsspektrum erheblich. Technische Versiertheit also absolut gefragt. Im Raum Flensburg suchten die Fachbetriebe damals händeringend Radio- und Fernsehtechnikermeister. Eine Option für den gebürtigen Gardinger nach Schleswig-Holstein zurückzukehren. Der Schritt in die Selbstständigkeit folgte Anfang November 1974 und kurz darauf die Eröffnung eines eigenen Ladengeschäftes mit Büro und Fachwerkstatt in der Dorotheenstraße. Bis zu zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren für „Fernseh Janott“ in gut vier Jahrzehnten tätig. Die fachgebundene Ausbildung zu jederzeit ein Aushängeschild des Meisterbetriebes. Ende 2015 dann der Übergang in den Ruhestand. Doch auch nach der Übernahme des Betriebes durch einen ehemaligen Angestellten ist Gerhard Janott weiterhin ein gefragter Spezialist: „Ich helfe immer noch gern aus und Installationsarbeiten sind sozusagen mein Steckenpferd“.  Mit Hilfsbereitschaft und Aufrichtigkeit in Verbindung mit Fachkompetenz konnte Gerhard Janott über Jahrzehnte hinweg vertrauensbasierte Geschäftsbeziehungen aufbauen. Unabhängig vom jeweiligen technischen Fortschritt aber stets unter Berücksichtigung der individuellen Lebensqualität seiner Kundschaft.