Freisprechungsfeier der Bau-Innung Flensburg Stadt und Land
Bau-Handwerk: Feierliche Übergabe der Gesellenbriefe
Das Bauhandwerk schaut in diesen Tagen optimistisch in die Zukunft: Noch im vergangenen Jahr musste die Freisprechungsfeier der Bau-Innung Flensburg Stadt und Land aufgrund der pandemischen Lage abgesagt werden. Dieses Jahr jedoch erhielt die feierliche Verabschiedung in den Gesellenstand für den aktuellen Jahrgang wieder einen würdigen Rahmen. Bereits am vergangenen Freitag begrüßte der Innungsvorstand die zukünftigen Zimmerer- und Maurergesellen in Begleitung ihrer Familienangehörigen, Lebenspartner und Ausbildungsmeister in den Hallen der überbetrieblichen Ausbildungsstätte des Baugewerbes am Flensburger Harnis. Insgesamt erhielten 31 erfolgreiche Prüfungsteilnehmer ihre Gesellenbriefe beziehungsweise Facharbeiterzeugnisse überreicht. Nach Ausbildungsausrichtung aufgeschlüsselt: Ein Ausbaufacharbeiter und zwei Hochbaufacharbeiter sowie sieben Maurer- und 21 Zimmerergesellen. Zu den frischgebackenen Gesellen des Zimmererhandwerks zählte auch Sophie Dehn (Ausbildungsbetrieb „Raumschmiede GmbH“ aus Handewitt) die als Absolventin in einem vorrangig männlich dominierten Berufszweig glänzend überzeugte.
Obermeister Hans-Henning Hansen betonte in seiner Rede die herausragende Bedeutung des qualifizierten Ausbildungsabschlusses: „Ihr habt während der Ausbildungszeit viel gelernt, zahlreiche Fertigkeiten und Fähigkeiten entwickelt und durch das erfolgreiche Bestehen der Prüfung unter Beweis gestellt: Ihr seid den Anforderungen des Berufes gewachsen“. Handwerk hat Vergangenheit, Gegenwart und vor allem auch Zukunft, so der Obermeister weiter: „Beweist gleichermaßen Beharrlichkeit und Flexibilität, dann werdet Ihr im Berufsleben stets erfolgreich sein“. Nach lobenden und anerkennenden Worten folgte aber auch ein kleiner Hinweis in „Zeigefinger-Manier“: „Die Zeiten, in denen ein Schulabschluss oder eine Berufsausbildung ausreichten, um sich ein Leben lang auf dem Arbeitsmarkt zu behaupten, sind vorbei. Der Wille, sich selbst Verbesserungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten zu erarbeiten, hat für die persönliche Entwicklung besondere Relevanz. Diejenigen, die diese Fähigkeiten besitzen oder erwerben, werden sich durchsetzen“, erklärte Hans-Henning Hansen. Ein Beispiel mit Vorbildcharakter folgte prompt: „Der amtierende Landessieger im Zimmererhandwerk 2020 stammt aus den Reihen unserer Ausbildungsstätte“, so der Obermeister. Dieses Jahr findet der Landesleistungswettbewerb Ende September in Husum statt und im Herbst des Folgejahres messen sich die Besten des Landes dann in den Ausbildungshallen am Harnis.
Als Festredner der Veranstaltung begrüßten die Innungsmitglieder den Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Flensburg-Schleswig-Eckernförde, Dr. Fabian Geyer. Im Namen der gesamten regionalen Wirtschaft gratulierte er den Gesellen des Zimmerer- und Maurerhandwerks zum erfolgreichen Ausbildungsabschluss: „Mit Ihrer fachspezifischen Ausbildung leisten Sie einen überragenden Beitrag zur Zukunftssicherung dieses Landes. Um Sie persönlich geht es in den Debatten und vielstimmigen öffentlichen Darstellungen zum sogenannten Fachkräftemangel und der Nachwuchsgewinnung“. Dr. Fabian Geyer erklärte dabei, dass die jetzigen Absolventen durch ihre gewonnenen Kenntnisse und Fähigkeiten unverzichtbare Stützpfeiler der Wirtschaft darstellen, die bei der Bewältigung der anstehenden gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen einen elementaren Beitrag leisten.
Als Innungsbeste der diesjährigen Freisprechungsfeier erhielten gleich vier Absolventen eine besondere Auszeichnung des Innungsvorstandes. Neben den Maurer-Gesellen Mathis Jaeger und Tom Luca Fabricius, der bereits im Winter seine Gesellenprüfung vorzeitig abschließen konnte (beide Ausbildungsbetrieb Fabricius Bau Handewitt) zählten auch die Zimmerer-Gesellen Mads Kruse (Ausbildungsbetrieb Zimmerei Wischhöfer Langballig) und Thore Petersen (Ausbildungsbetrieb Die Holzverbindung Wees) zu den zweifach Geehrten der Veranstaltung. Abschließend informierte Obermeister Hans-Henning Hansen noch über die vielversprechenden Lehrlingszahlen im Hinblick auf das kommende Ausbildungsjahr: „Über 60 Berufsanfänger starten im Maurer-, Zimmerer-, Fliesenleger- und Straßenbauerhandwerk in eine aussichtsreiche berufliche Zukunft. Ich danke allen Ausbildungsbetrieben für die Bereitstellung dieser so wichtigen Ausbildungsplätze“.
