Freisprechungs- und Einschreibungsfeier der Elektro-Innung Flensburg Stadt und Land
Ausbildung im Elektro-Handwerk: Hochspannend und energiegeladen
Es herrschte Premierenstimmung auf der diesjährigen Freisprechungs- und Einschreibungsfeier der Elektro-Innung Flensburg Stadt und Land im Festsaal des „Borgerforeningen“. Erstmalig führte der neu gewählte Obermeister der Innung durch das Abendprogramm. Souverän meisterte Timo Schwitzkowski Anfang Februar alle Herausforderungen und sorgte mit tatkräftiger Unterstützung des Innungsvorstandes für eine würdevolle Veranstaltung.
Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten standen die Berufsentscheidungen und Prüfungsleistungen des Nachwuchses. Zum einen haben sich die neuen Auszubildenden feierlich in die Lehrlingsrolle eingetragen. Zum anderen wurden die Prüfungsabsolventen der Fachrichtung Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik in den Gesellenstand verabschiedet. Die Zahlen beeindrucken. Insgesamt haben sich 19 ehemalige Schulabgänger für eine qualifizierte Ausbildung im regionalen Elektro-Handwerk entschieden. Darüber hinaus leiteten der Innungsvorstand und die Prüfungskommission für 22 erfolgreiche Absolventen, aus den Sommer- und Winterprüfungen, den feierlichen Übergang in den Gesellenstand ein. In seiner Begrüßungsrede machte Obermeister Timo Schwitzkowski auf die Bedeutsamkeit des Elektro-Handwerks aufmerksam: „Ihr habt Euch alle für einen Beruf entschieden, der wirklich gebraucht wird. Elektroniker arbeiten für Menschen, sind Klimaschützer und Fortschrittmacher. Unser Gewerk gestaltet die Digitalisierung und die Energiewende“. Die perspektivischen Aussichten im Elektrohandwerk sind für die neuen Auszubildenden (E-Zubis) und frischgebackenen Jung-Gesellen ausgesprochen begrüßenswert. Die Möglichkeiten innovativ durchzustarten äußerst vielfältig: „Die Energiewende hat an Fahrt aufgenommen und die Auftragsbücher der Fachbetriebe sind gefüllt. Gut ausgebildete und engagierte Mitarbeiter sind also besonders gefragt“, so der Obermeister.
Neben dem Landesinnungsmeister des Landesinnungsverbandes Elektro- und Informationstechnik Schleswig-Holstein, Jörg Feddern, begrüßte Obermeister Timo Schwitzkowski auch die Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Flensburg-Schleswig, Petra Nicolaisen, unter den geladenen Gästen. Wer ein Handwerk ausübe, so Nicolaisen, der kann was. Immer mehr Menschen wollen sich autark mit Energie versorgen und denken dabei zunehmend umweltschonend: „Umso wichtiger ist es deshalb, dass wir über so gut ausgebildete Fachkräfte, wie hier im Saal, verfügen. Für Sie ist heute ein besonderer Tag, an dem ich Ihnen, sei es zum Bestehen der Lehrzeit oder zu der Möglichkeit diese zu beginnen, ganz herzlich gratulieren möchte“. Die Bundestagsabgeordnete thematisierte in ihrer Festrede aber auch die notwendige Balance zwischen akademischer und beruflicher Ausbildung. „Schon jetzt muss darauf geachtet werden, dass das Gleichgewicht nicht verloren geht. Es bedarf stetiger Anstrengung, dass die Suche nach Nachwuchskräften gelingt, denn schon jetzt sind 40 Prozent aller Ausbildungsplätze unbesetzt“. Damit sich auch viele talentierte junge Menschen für handwerkliche Berufe entscheiden, ergänzte Petra Nicolaisen, ist eine bessere Berufsorientierung notwendig, und zwar schon in der Schule.
Bevor jedoch der Innungsvorstand die Gesellenbriefe an die Prüfungsabsolventen überreichen konnte, sorgte ein später Gast für einen Überraschungsbesuch. Die in Flensburg aber auch überregional bekannte „Petuh-Tante“ kommentierte leicht spitzfindig aber dennoch stets mit einem Augenzwinkern die Ereignisse des Abends. Eine gelungene Einlage, die für gute Stimmung sorgte. Als Innungsbester des aktuellen Jahrgangs erhielt Hjalte Balzersen (Ausbildungsbetrieb Elektro Muttersbach GmbH & Co. KG Flensburg) eine besondere Auszeichnung. Bereits im vergangenen Sommer konnte der Jung-Geselle seine Prüfung vorzeitig abschließen.