Obermeisterversammlung der Kreishandwerkerschaft Flensburg Stadt und Land

Martin Hanisch, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Flensburg Stadt und Land (links), Anja Callsen, Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft BgA (mitte), Günther Görrissen, Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Flensburg Stadt und Land (rechts)

Änderungen an der Spitze der Kreishandwerkerschaft Flensburg ab September

Gut aufgestellt: Kompetenzbündelung für zukünftige Herausforderungen

Mit Wirkung zum 1. September 2020 hat die Kreishandwerkerschaft Flensburg  Änderungen an der Spitze vorgenommen. In der für das Bildungsgeschäft zuständigen BgA der Kreishandwerkerschaft rückt Anja Callsen in die Geschäftsleitung auf und wird neben Martin Hanisch Geschäftsführerin. Martin Hanisch rückt zeitgleich zum Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Flensburg Stadt und Land auf.

Grundlegend für diese Entscheidung sind veränderte Rahmenbedingungen. Die zunehmende Vielfalt der Aufgabenbereiche erfordert eine Anpassung der Struktur aus Ehrenamt und Hauptamt in Verbindung mit Hauptgeschäftsführung und Geschäftsführung. Im Zusammenspiel mit dem Ehrenamt, vertreten durch Kreishandwerksmeister Günther Görrissen, haben sich die Delegierten der jüngsten Obermeistertagung für diese Änderungen entschieden, um für die Umsetzung von Projektvorhaben und Aufgabenstellungen hervorragend  aufgestellt zu sein.

Nach einer corona-bedingten Verschiebung hielten die Obermeister Mitte August in den Räumen der Kreishandwerkerschaft Flensburg Stadt und Land unter strengen Hygieneauflagen diese Versammlung ab. In geheimen Abstimmungen fielen die Wahlentscheidungen einstimmig aus.

Mit einem Grußwort der Handwerkskammer richtete sich der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Dirk Belau an die Delegiertenversammlung. Zur allgemeinen Situation in den Handwerksbetrieben äußerte der Gastredner leichten Optimismus, denn das Handwerk sei in Bezug auf die Corona-Krise und den damit ausgelösten Lockdown noch mit einem blauen Auge davongekommen. Einhergehend mit den auferlegten Maßnahmen kam es teilweise zu einem Rückgang der Ausbildungszahlen von bis zu 25 Prozent. Aktuell liegen die Werte bei Minus 9,5 Prozent. Gedämpfte Stimmung auch bei der angekündigten Ausbildungsprämie der Bundesregierung: „Es gestaltet sich alles etwas schwierig“. Zur Entwicklung der allgemeinen Lage betonte Dirk Belau: „Wir können weiterhin nur auf Sicht fahren“.

Im Bericht des Kreishandwerksmeisters lobte Günther Görrissen vor allem die hervorragende Informationspolitik der Kreishandwerkerschaft im zurückliegenden halben Jahr. Trotz massiver Einschränkungen durch die Corona-Krise war die Kreishandwerkerschaft Flensburg Stadt und Land jederzeit für die Mitgliedsbetriebe da: „Corona wird uns weiterhin beschäftigen und wir hoffen, dass alle diese Zeit gut überstehen werden. Über zurückliegende Termine und Veranstaltungen gibt weniger zu berichten, da vieles abgesagt werden musste.  Nur im kleinen Rahmen waren Begegnungen möglich“, so der Kreishandwerksmeister. Über die Zeit wurden zum Beispiel Gespräche mit Banken geführt und ein neuer Pachtvertrag für die am Harnis 15 befindliche Tankstelle ausgehandelt. Hier sollen nach Plänen der Kreishandwerkerschaft zusätzliche neue Räume für Bildungsmaßnahmen entstehen. Für den an der Malerschule anliegenden Kiosk mit Imbissbetrieb wird derzeit nach einem neuen Pächter gesucht. Zahlreiche Bewerbungen sind eingegangen. Die Nachfolgeregelung ist für die kommenden Wochen vorgesehen. Im Bereich der Bildungsmaßnahmen ist die Kreishandwerkerschaft gut aufgestellt. Alle Projekte sind zertifiziert und für fünf Maßnahmen besiegelten die Verantwortlichen erst kürzlich Verlängerungen für ein jeweils weiteres Jahr. Die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (ÜLU) und die Berufsorientierung sind wieder angelaufen.

Unter dem Tagungsordnungspunkt „Aktuelles aus den Innungen“ gaben die Obermeister einen derzeitigen Lagebricht zur Situation in ihrem jeweiligen Gewerk ab.   Das Dachdecker-, Tischler- sowie Maler- und Lackiererhandwerk verzeichnen grundsätzlich volle Auftragsbücher. Auch im Friseur- und Kosmetik-Handwerk sprechen die Mitgliedsbetriebe, unter Berücksichtigung einer corona-bedingten sechswöchigen Schließung, von derzeit guten Auslastungen. Das Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerk war und ist sogar systemrelevant. Hohe Auftragsanfragen sind die Folge. Stark rückläufig waren in den vergangenen Monaten hingegen Kundendienstaufträge. Die Situation im Kraftfahrzeuggewerbe ist von einer Zweiteilung geprägt. Während die Werkstätten von einer kontinuierlichen Auslastung sprechen konnten, sind die Verkaufsaktivitäten stark eingebrochen. Aktuell macht sich in diesem Bereich aber eine Erholung bemerkbar. Eine gute Konjunktur zeigt auch das Baugewerbe. Mit Sorge wird aber die Verfügbarkeit von Baugrundstücken betrachtet, da eine Tendenz zur Knappheit immer deutlicher wird.