Freisprechungsfeier des Dachdeckerhandwerks Schleswig-Holstein auf der NordBau

Das Handwerk zwischen Tradition und Moderne

Die freigesprochenen Gesellen der Dachdeckerinnung Flensburg-Schleswig-Eckernförde mit Obermeister Heiko Oehlert

Feierlich spricht das Dachdeckerhandwerk Schleswig-Holstein auf der NordBau seine Junggesellinnen und Junggesellen von den Pflichten der Lehre frei.

Stolz auf die in der Gesellenprüfung gezeigten Leistungen können 119 Dachdeckerlehrlinge aus Schleswig-Holstein sowie deren Ausbildungsbetriebe sein. Sie alle zusammen sichern den qualifizierten Nachwuchs auf dem Dach. Landesinnungsmeister Torsten Kriedemann hieß die neue Dachdeckergeneration willkommen, darunter auch in diesem Jahr wieder 2 Frauen.

Vor über 600 Gästen aus Politik, Handwerk, Wirtschaft, Familie und Freunden betonte der Landesinnungsmeister wie wertvoll die jungen Gesellen für das Dachdeckerhandwerk seien. Sie seien begehrte Fachkräfte und müssten jetzt Erfahrungen sammeln und Gelerntes vertiefen. Dabei gehe es um weit mehr, als nur Dachsteine auszuwechseln. Die immer höheren gesetzlichen Anforderungen zur Energieeinsparung im Gebäudesektor werden vorrangig vom Dachdecker umgesetzt. Das sei die große Herausforderung der Zukunft.

Es ist in den vergangenen Jahren gelungen, jungen Menschen die Faszination des Dachdeckerhandwerks zu vermitteln und so hatten Anfang August 160 Auszubildende ihren ersten Arbeitstag in schleswig-holsteinischen Dachdeckerbetrieben. Das ist eine bemerkenswerte Zahl. So viele Jugendliche für dieses traditionelle Handwerk zu begeistern ist u.a. dem Engagement der Jugendorganisation „Zukunft Dachdecker“ geschuldet, einer Arbeitsgruppe von jungen Dachdeckern, die in die Arbeit des Landesinnungsverbandes und des Ausbildungszentrum eingebunden sind. Über einen eigenen YouTube-Kanal, einen Instagram- und einen Facebook-Account wird die Vielseitigkeit des Berufes an die Jugendlichen herangetragen.

Doch nicht nur die Nachwuchsgewinnung ist digital gestützt, auch im Berufsalltag gewinnen digitale Hilfsmittel immer mehr an Bedeutung und bieten viele neue Möglichkeiten. Das sollten sich die jungen Gesellen zu Nutze machen, so Torsten Kriedemann. Aber: das Dachdeckerhandwerk bliebe immer ein HANDWERK und das sei so individuell wie die Menschen, die es ausführen. Und deshalb verdiene diese Arbeit die höchste Anerkennung.

Die im Landesinnungsverband organisierten Dachdeckerbetriebe sprechen alle jungen Gesellen eines Jahrgangs bereits seit über zwanzig Jahren im Rahmen der NordBau-Messe in Neumünster frei. Dabei überreichen die Obermeister der acht Innungen den Junggesellen ihre frisch erworbenen Gesellenbriefe. Überdurchschnittliche Leistungen werden zusätzlich mit einem Zunftseidel und einem Multifunktionswerkzeug gewürdigt.

Mit dem traditionellen „Gott schütze das ehrbare Dachdecker-Handwerk“ wünschte Landesinnungsmeister Torsten Kriedemann am Ende der Veranstaltung den frischgebackenen Junggesellen eine hochqualifizierte und sichere Zukunft ganz oben.

 

Obermeister Heiko Oehlert mit dem Innungsbesten Jannes Wilhelm (2. v. re.)und dem 2. Innungsbesten Jost Hinrichs (li.) sowie Mike Kraushaar (re.)