Obermeistertagung der Kreishandwerkerschaft Flensburg Stadt und Land

Vorsichtiger Optimismus mit gestärktem Blick nach vorn

Die Obermeister tagten dieses Jahr erstmalig im Rahmen einer Präsenzveranstaltung.

 

Corona und die pandemischen Begleitumstände gehören auch im Handwerk nach wie vor zu den tagesaktuellen Themen. So konnte die Frühjahrstagung der Obermeister als Präsenzveranstaltung kürzlich nachgeholt werden. Am 10. August tagte die Versammlung in den Räumen der Kreishandwerkerschaft Flensburg Stadt und Land. Dabei erörterten die Teilnehmer die momentane Entwicklungssituation.

Im Bericht aus den Innungen verwiesen mehrere Obermeister auf die derzeitig angespannte Lage im Bereich der Materialbeschaffung. Gerade bei Baumaterialien (Holz, Stahl oder Dämmung) dominieren deutliche Kostensteigerungen und nachfragebedingte Lieferengpässe das Tagesgeschäft. Stark davon betroffen sind vor allem die Innungsbetriebe des Bau-, Dachdecker- und Tischlerhandwerks. Bei den Fleischereifachbetrieben hingegen ergibt sich eine zweigeteilte Situation. Betriebe mit ausschließlichem Ladengeschäft stehen gut da.  Im Vergleich dazu ist der Party-Service Bereich stark eingebrochen. Doch auch im Fleischerhandwerk ist der Punkt Materialbeschaffung nicht auszuklammern. Fachbetriebe, die derzeit neue Maschinen benötigen, müssen sich auf lange Wartezeiten einstellen.

Erfreuliche Nachrichten liefert der Ausbildungsmarkt. Im Vergleich zum Vorjahr konnten 4,5 Prozent mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen werden: „Die Ausbildungszahlen steigen aussichtsreich. Jedoch führt die gute Tendenz noch lange nicht zum gewünschten Niveau von 2019“, gibt der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Flensburg, Udo Hansen, zu bedenken. Hansen stellte im Rahmen seines Besuches zudem das zum Jahresbeginn gestartete Projekt „Meisterclub SH“ und den diesjährigen Bundespreis für „Handwerk in der Denkmalpflege“ vor, bei dem auch Projekte aus Flensburg ausgezeichnet werden.

Mit einem Rückblick auf das vergangene Jahr verwies Kreishandwerksmeister Günther Görrissen in seinem Bericht auf die Absage zahlreicher Termine und Veranstaltungen. Die weiteren Entwicklungen in Bezug auf die pandemische Lage werden zeigen, ob die für Anfang des kommenden Jahres vorgesehenen Freisprechungen und der Handwerkerfrühschoppen wie geplant stattfinden können.  Im Hinblick auf veränderte Rahmenbedingungen aufgrund der Corona-Pandemie lobte Kreishandwerksmeister Günther Görrissen die flexiblen Anpassungen der Geschäftsstelle der Kreishandwerkerschaft. Die Mitarbeiter arbeiteten zum Beispiel die Vorgaben der Landesverordnungen klar sowie verständlich auf und sorgten im Bereich der Kommunikation für eine stets verlässliche Erreichbarkeit. Ein weiteres Thema: Der aktuelle Baufortschritt für den Neubau einer Ausbildungshalle. „Das Projektvorhaben liegt im Zeitplan und für die kommenden drei bis fünf Jahre ist die Auslastung gesichert“, ergänzte Günther Görrissen.